Der körperbetonte Latino-Stil
(
aus Süd- und Mittelamerika
)

Latino-Stil bzw. Cumbia-Stil wird hier verstanden als ein Oberbegriff
für alle Salsa-Varianten, wie sie in Süd- und Mittelamerika getanzt werden.
Der Oberbegriff Cumbia-Stil ist in den USA gebräuchlich und darf nicht mit
dem kolumbianischen Cumbia (kolumbianischer Volkstanz) verwechselt werden.
In Süd- und Mittelamerika ist Salsa ein Tanz der Straße, denn er wird in der Regel nicht

in Tanzschulen gelernt.
Dieser Salsa-Stil kommt mit einem Minimum an Regeln aus und beinhaltet viel Improvisation.


* geprägt durch viel Körperkontakt
* enge und eher harte Führung durch den Mann
* keine klare Ausrichtung
* wird „on1“ getanzt

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El sabor del Casino Cubano
(Der Geschmack/Genuss des kubanischen Salsatanzes)

Der Casino ist aus dem kubanischen Son hervorgegangen. Er ist ein typischer De la calle-Stil    (ein Tanz von der Straße). Das bedeutet viel Improvisation und Spontanität, wenig Regeln und eine Menge Spaß. Neue Vueltas (Figuren) und Movimientos (Bewegungselemente) werden laufend erfunden. Die Bewegungen sind natürlich und harmonisch. Der Casino ist durch seine vielen dominierenden afrikanischen Elemente, der wahrscheinlich „schwärzeste“ Salsa-Stil.
Er ist im Vergleich zum "NY-Style" oder "Westcoast-Style" eher wenig systematisiert.
Das hängt damit zusammen, dass es in Cuba keine Salsa-Tanzschulen für Einheimische gibt.
Auch ist ein starker „Machismo“ spürbar, denn der Mann ist primär für die Show besorgt.
Der Machismo drückt sich auch in einer manchmal etwas dominanten Führung aus.
Der Casino ist bezüglich Drehungen und Improvisationskunst, der wohl anspruchsvollste
De la calle-Salsa-Stil.
Er beinhaltet viele, relativ komplexe Vueltas und improvisierte Schrittkombinationen z.B. des Mannes (beeinflusst von der Rumba Columbia).
Typische Elemente des Casino sind „Knoten-Vueltas“, d.h. die Arme werden beim Tanzen oft ineinander geflochten (verknotet) und dann auf verblüffende Weise wieder gelöst.

* systemprägendes Element: "Dile que no" (Platzwechsel)
* tanzen im Kreis und um die eigene Achse - keine klare Ausrichtung
* häufige Richtungswechsel u. Richtunsandeutungen
* Knoten-Vueltas
* „Tembleque“
* wird "on1" getanzt

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Despelote (so tanzt man heute in Kuba)

"Despelote" heißt übersetzt soviel wie "befreie dich" oder "lass dich gehen".
Despelote ist ein getanzter spontaner und hemmungsloser Ganzkörper-Flirt.
Dieser ausgeprägte De-la-calle-Tanzstil
(s.a. Casino- u. Latino-Stil) entwickelte sich seit Mitte der 80er Jahre zusammen mit der modernen kubanischen Salsamusik, die oft Timba genannt wird. Man tanzt nicht mehr in geschlossener Tanzhaltung, sondern offen. Der Stil wirkt sehr spielerisch, rhythmisch und lebendig und hat keine klare Ausrichtung. Er ist wenig reglementiert.
Der Despelote lässt der Frau viel mehr Freiraum als beim Casino, um ihre Reize effektvoll zur Geltung zu bringen.
Die Bewegungen sind sind wunderschön anzuschauen und sehr erotisch.
Es ist so ziemlich alles erlaubt, was Mann & Frau Spaß macht, solange es zur Musik passt
und der Partner es zulässt.
Die komplexen Movimientos (kombinierte Bewegungen) wie z.B.
das „Tembleque“ (rhythmisches Zittern
mit dem ganzen Körper, hauptsächlich durch Schultern) untermalen die Musik und sind meist afrokubanischen Ursprungs. Sie erfordern ein hohes Maß an Körperbeherrschung.

Viele Movimientos sind deshalb für uns Europäer, sehr schwierig zu erlernen.
Despelote wird häufig auch im Verbund mit Casino getanzt.


* systemprägendes Element: „Dile que no“ (Platzwechsel)
* offene Tanzhaltung, keine klare Ausrichtung
* häufige Richtungswechsel u. Richtungsandeutungen
*
„Tembleque“
* viele erotische, improvisierte, körperbetonte, komplexe Vueltas und Movimientos
*
wird „on1“ getanzt

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Rueda de Casino (Mehrpaartanz im kubanischen Tanzstil)


Bei der Rueda de Casino bilden mehrere Tanzpaare einen Kreis (Rueda: Rad) und tanzen Figuren synchron auf Kommando eines "Sängers" (Cantante). Vorallem der Einsatz von Spaßelementen, Partnerwechsel, lauten Ausrufen und synchron ausgeführten Figuren macht diesen
Tanzstil sehr beliebt und zu einem echtem Hingucker.
Bekannteste Kommandos sind sicherlich "Dame" und "Enchufla".
Diese Art zu tanzen entstandt in den 50er Jahren in den sogenannten "Casinos Deportivos" Kubas und daher der Name
"Rueda De Casino". Er wird heute meist zur Timba getanzt.

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New York-Style Salsa on2 (NY-Style)
(
die elegante Mambo-Salsa aus New York
)

Ein Kompromiss zwischen Improvisation „de la calle“ und dem Hang zur Perfektion in Standard-Tänzen. Die Bewegungen sind weich, elegant und eher feminin (auch beim Mann),
wirken dennoch natürlicher als in der Latin-Salsa der Turniertänze. In New York wird dieser Stil (bzw. einzelne Varianten davon) auch Mambo-Salsa oder Mambo Tipico genannt.                   Der "NY-Style" ist eine Mischung von stark puertoricanisch beeinflussten Solo-Schrittkombinationen (genannt „Shines“ oder „Footwork“) und Vueltas aus nordamerikanischen Paartänzen. Als Hauptinspirationsquelle für die unzähligen Vueltas ist der Hustle (nordamerikanische Disco-Fox-Variante), aber auch der Swing.                              Obwohl dieser Stil für De-la-calle-Anhänger manchmal etwas kopflastig oder überstilisiert wirkt (z.B. schematisch wirkendes "Über den Kopf Streicheln“), lässt er im Gegensatz zu den klassischen Standard-Turniertänzen noch viel Raum für Improvisation.


* Systemprägendes Element: „Cross body lead“ (Platzwechsel)
* Ausrichtung der Vueltas auf Linie

* wird (wenn gekonnt) „on2“ getanzt

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Los Angeles-Style Salsa on1 (LA-Style)
(der spektakulärste Cross body lead Stil)

Diese temporeiche Salsa-Variante aus Los Angeles ist ein atemberaubende Mix zwischen spektakulären Show-Elementen (akrobatische Westcoast - Swing-Elemente ähnlich dem         Rock´n Roll) und dem Latino-Stil. Auch der Mann spielt hier wieder den Macho-Part,
die Frau das aufreizende Gegenüber
(s.a. Latino-,Casino-,Despelote-Stil).
Bei dieser sportlichen Salsa-Variante wird improvisiert.
Die Bewegungen sind temperamentvoll
und insgesamt etwas härter und aggressiver als beim "NY-Style". Dieser Stil besticht durch sein Tempo- und Variantenreichtum. Zudem zieht er mit seinen vielen verblüffenden Tricks und
"flashy moves" auf jeder Tanzfläche die Blicke magisch auf sich. Dieser Stil eignet sich ausgezeichnet für das Showtanzen und hat deshalb in der Salsa-Wettkampfszene weltweit
große Beachtung gefunden.

* Systemprägendes Element: „Cross body lead“ (Platzwechsel)
* Ausrichtung der Vueltas auf Linie
* Vueltas werden oft in einem rasenden Tempo ausgeführt
* häufige Schritt- und Tempowechsel
* viele trickreiche und publikumswirksame „flashy moves“ mit teilweise
   komplizierten, akrobatischen Dips, Lifts, und Drops (Stops mit Posen,
   Hebe- und Fallfiguren) und Spins (schnellen Drehungen)
* wird „on1“ getanzt

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